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USA – da sind wir wieder!!
Abschlussbericht zum Austausch


Zusammen mit ihren Lehrern, Werner Hoffmann und Gottfried Thurn machten sich die 20 Jugendlichen auf die Reise nach Merrill, einer Kleinstadt mit knapp 10 000 Einwohnern im dünn besiedelten US-Staat Wisconsin. Seit 2009 wird das Austauschprogramm mit der Merrill High School erfolgreich durchgeführt und auch diesmal gab es mehr Bewerber als Plätze zur Verfügung standen. „Dieses Programm gibt den Schülern der Realschule Neuffen die Möglichkeit, für zwei Wochen am Unterricht der Merrill High School teilzunehmen und ihre Englischkenntnisse zu erproben und zu verbessern“, so Schulleiter Werner Hoffmann. „Da die Schüler in dieser Zeit in amerikanischen Familien wohnen, haben sie die Chance, den sogenannten „American Way of Life“ selbst zu erfahren“, ergänzt Gottfried Thurn. Für beide Lehrer stehen die landeskundlichen Erfahrungen und sprachlichen Aspekte im Vordergrund der Reise.
Mit einem leicht mulmigen Gefühl bestiegen die 22 Neuffener eine Maschine der KLM-Airlines, die sie nach Amsterdam bringen sollte. Von dort ging es weiter nach Minneapolis und schließlich nach Wausau. Dort wurden sie bereits von den Gastfamilien erwartet. Mit Spruchbändern und einem strahlenden Lächeln bereiteten sie der Gruppe einen herzlichen Empfang. Eines war auch klar: Ab jetzt gab es kein Zurück mehr!

Nach dem ersten Abendessen und Frühstück in den Staaten freuten sich alle auf das Abenteuer Amerika. Anna Schjoth, die Deutschlehrerin an der Merrill High School, hatte für die Gäste ein abwechslungsreiches Besuchsprogramm zusammengestellt. Bereits am nächsten Tag trafen sich alle Beteiligten, um per Sessellift den Granite Peak, den höchsten „Berg“ in Wisconsin, zu besteigen. „Endlich wieder deutsche Laute, das ist schon toll und viel leichter, als in der englischen Sprache von früh bis spät zu kommunizieren“, meinten einige der Schüler, als sie ihre Mitschüler wieder sahen. Am zweiten Tag, einem Sonntag, gab es den offiziellen Empfang in der Schule. Mit einem Potluck – die Eltern brachten typische amerikanische Gerichte mit zum Mittagessen - und einigen offiziellen Reden wurde die deutsche Gruppe an der Schule willkommen geheißen. Am nächsten Tag begann der schulische Alltag.

Während die Mitschüler in Deutschland mit der deutschen Rechtschreibung kämpften, über neuen Formeln brüteten und sich mit den Besonderheiten von CNC-Maschinen vertraut machten, begann der Tag für die meisten Schüler in den USA mit der Fahrt in einem der vielen gelben Schulbusse. „Das Ein- und Aussteigen klappt hier vorbildlich“, fasst Werner Hoffmann seine Beobachtungen zusammen. „Im Übrigen sind die amerikanischen Schüler sehr diszipliniert und sehr leise, was das Verhalten im Schulgebäude betrifft“, ergänzt Gottfried Thurn.
Der Unterricht beginnt täglich um 08:00 Uhr und endet um 15:00 Uhr. Der Stundenplan gibt den amerikanischen Schülern viel Raum für Erholungsphasen. „Schule ist hier viel cooler“, meint denn auch Janina. Die räumlichen Gegebenheiten und die sächlichen Ausstattungen sind sehr beeindruckend. Die Schule verfügt sogar über ein eigenes Theater, das ein Fassungsvermögen von über 600 Plätzen hat. Hier konnten die Neuffener ein recht professionell gemachtes Theaterstück besuchen. Neu war für die deutschen Schüler, dass man das Schulgebäude in der Zeit von 08:00 bis 15:00 Uhr nur mit Genehmigung der Schulleitung verlassen darf. Nach dem Unterrichtsende besuchen die meisten der amerikanischen Schüler eine der vielen Arbeitsgemeinschaften in den unterschiedlichsten Bereichen. Besonders beliebt sind Basketball, Wrestling und auch die Cheerleader genießen ein hohes Ansehen und einen entsprechenden Zulauf. Hausaufgaben sind in Merrill ebenso „beliebt“ wie bei den Neuffener Schülern. Der Druck und Stress durch Klassenarbeiten ist viel geringer, als die Deutschen es gewohnt sind. Über das Mittagessen in der Mensa der Schule gingen die Meinungen auseinander. „Ich habe mir stets zweimal Mittagessen geholt, da die Portionen für meinen Appetit viel zu klein sind“, meinte Samuel. Die Meinung über die verschiedenen Fast Food-Angebote gingen weit auseinander. Während die einen für Kentucky Fried Chicken schwärmten, waren die anderen von den Pizzen bei Pizza Hut begeistert. „Die Burger bei Mc Donald’s sind tatsächlich größer und besser als in Deutschland“, lautete das Urteil von Toni und Sebastian.
Die Neuffener Schüler merkten sehr schnell, dass man bei dem günstigen Kurs sehr gut in den USA einkaufen kann. Viele nutzten den günstigen Dollarkurs, um in den großen Malls – viele verbrachten einen Tag in der „Mall of America“ mit mehr als 520 Geschäften und jährlich mehr als 42 Millionen Besuchern- die neuesten modischen Trends zu bestaunen und die neuesten technischen Geräte günstig zu erwerben.
Wie unangenehm der Besuch eines Basketballspiels bei Temperaturen unter Null Grad Celsius sein kann, mussten die Realschüler schmerzlich erfahren. Während einige der amerikanischen Teenager in T-Shirts das Spiel beobachteten, fröstelten viele der deutschen Fans trotz winterlicher Kleidung auf den kalten Bänken.
Nach der offiziellen Verabschiedung der Gruppe an der High School bei einem Dessert-Büffet kam auch schon der unangenehmste Moment der Reise. Am Freitag hieß es Abschied zu nehmen. Nach zwei Wochen mussten die Koffer wieder im Bus verstaut und den amerikanischen Freunden Lebewohl gesagt werden. Viele Tränen ließen erahnen, welche Freundschaften zwischen den amerikanischen und deutschen Schülern inzwischen entstanden sind. „Das Schöne daran ist, dass wir die meisten der amerikanischen Freunde im Juni 2014 in Neuffen wiedersehen werden. Dann können wir ihnen die Schönheiten und Besonderheiten unserer Heimat vermitteln und werden viele Begegnungen mit interessierten und motivierten Neuffener Realschülern haben“, so die Meinung der beiden Begleitlehrer.

Schüleraustausch mit Merrill, Wisconsin