Auch wenn in der momentanen Krise kaum jemand dieses Problem zu sehen vermag: Wer auch nur ein wenig von Statistik versteht, kann sich ausrechnen, dass in Deutschland in absehbarer Zeit akuter Fachkräftemangel herrschen wird. Gut für unsere Schüler, wird man denken, man braucht sie alle. Das ist zwar richtig, aber man wird immer mehr von ihnen fordern. Die Arbeitswelt wird immer komplizierter, Arbeitsplätze hoch technisiert und auch soziale Kompetenzen werden immer wichtiger, damit die oft weltweite Verzahnung von Prozessen erfolgreich ablaufen kann. Kurz: Wirtschaft und Schule müssen enger zusammenarbeiten, Lehrer müssen wissen, was ihre Schüler später erwartet, Betriebe müssen wissen, was unser Schulsystem leisten kann und was nicht.

Zu diesem Zweck koordiniert die IHK Region Stuttgart Bildungspartnerschaften zwischen Betrieben und Schulen, und eine weitere solche Bildungspartnerschaft wurde am 2. Juli 2009 in der Realschule Neuffen aus der Wiege gehoben. Rektor Werner Hoffmann und Konrektorin Ann-Cathrin Deyle sowie zwei Kollegen der Realschule trafen sich mit Dr. Otto Grohmann, Produktionsleiter bei bielomatik, und dem Ausbildungsleiter Bruno Salzsäuler. Die zu unterzeichnende Kooperationsvereinbarung hatte Ralf Litschke, Projektbetreuer bei der IHK Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen, mitgebracht. Ausbilder Salzsäuler und Rektor Hoffmann unterzeichneten den Partnerschaftsvertrag, der nun mithelfen soll, dass Schüler noch besser auf das Berufsleben vorbereitet werden und der aufnehmende Betrieb natürlich von kompetenteren Auszubildenden profitieren kann. Angedacht ist dabei zum Beispiel, dass nicht nur Schüler, sondern durchaus auch Lehrerinnen und Lehrer Erfahrungen in Betriebspraktika machen, um den Übergang von der Schule zum Betrieb besser unterstützen zu können. Ralf Litschke von der IHK bestätigte, dass sehr viele Schulen im Kreis solche Partnerschaften anstreben und immer mehr Firmen, vor allem im High-Tech-Bereich, sich als Partner zur Verfügung stellen. Dass in Neuffen aufgrund der räumlichen Nachbarschaft von Schule und Betrieb mit bielomatik ein idealer Partner gewonnen werden konnte, darüber waren sich alle Anwesenden einig.