Nachricht

Interview mit dem Diplom-Sportwissenschaftler Ottmar Rösch


Die Schüler Naveen Mouttou (14) und Theresa Jäger (14) interviewten den Co-Trainer der zweiten Mannschaft vom Fußball Bundesligaverein TSG Hoffenheim und Fitnessstudio Besitzer Otmar Rösch (50) in seinem Fitness Studio Muskelkater in Feldstetten.
Bericht_Otmar_Roesch_2012_1

Guten Tag Herr Rösch,

sie kommen gerade aus Hoffenheim, hatten sie eine gute Anreise, trotz der schlechten Witterung?

Nach dem Abschlusstraining habe ich mich direkt auf den Weg gemacht um beim Spinning- Marathon heute Abend im Muskelkater mit dabei sein zu können. Gerne Beantworte ich eure Fragen.

Was war ihr größter sportlicher Erfolg?
Es waren die zwei WFV-Pokalsiege (Württembergischenfußballverband) und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur zweiten Fußball-Bundesliga 1990 mit dem SSV Reutlingen.

Was war ihre größte sportlicher Enttäuschung?
Der in letzter Minute verpasste Aufstieg zur zweiten Fußball Bundesliga ebenfalls 1990 mit dem SSV Reutlingen, wenn ich daran denke tut mir das heute noch weh.

Wollten sie Trainer werden? Was gefällt ihnen am meisten?
WDurch Zufall bin ich Trainer geworden, denn mich reizt der Wettkampf und nicht zu wissen was passiert.

Was ist für sie das wichtigste als Trainer?
Mit den Spielern offen und ehrlich umzugehen, den Spielern vertrauen schenken und Toleranz zeigen. Dann hat man das meiste als guter Trainer schon erreicht.

Wie sieht bei ihnen ein Tagesablauf aus und was sind ihre wichtigsten Aufgaben?
Man trainiert zwei Mal am Tag, morgens um zehn Uhr und nachmittags zwischen 13 und 15 Uhr je nachdem wie die Sonne untergeht, man trifft sich grundsätzlich eine Stunde früher um das Training zu besprechen und nach dem Training um wichtige Dinge zu planen und zu organisieren.
Die Trainingseinheiten werden ganz genau geplant, wie z.B. welche Spieler einsatzfähig sind und welche verletzt sind, das Ziel vom Training und was man damit erreichen will. Ebenso muss einen Bericht nach jedem Training geschrieben werden, indem die Trainingsinhalte und -ziele aufgeführt sind und was man geplant hatte und was man tatsächlich erreicht hat - und noch erreichen will. Zu meinen Aufgaben gehört ebenso die Ärzte zu kontaktieren, wenn ein Spieler verletzt ist oder auch die Berater der Spieler anzurufen. Eine weitere Aufgabe ist das Trainingslager zu organisieren und was die Mannschaft zu essen bekommt. Der Tag ist also Komplett verplant.


Haben sie auch Tricks wie man die Spieler motiviert?
Man sollte mit Kritik sowie auch mit Lob richtig umgehen, das hängt vom Charakter eines Spielers ab. Der Spieler allerdings sollte das auch in Leistung umsetzten können, mit dem Ziel, den Anforderungen gerecht zu werden, sowie dem ausgesetzten Erfolgsdruck in einer höheren Liga stand zuhalten.


Wie läuft es vor einem wichtigen Spiel bei ihnen und der Mannschaft ab?
Wir Treffen uns bereits vormittags um die notwendigen Dinge vor einem Spiel zu organisieren, dann wird gemeinsam gegessen, anschließend findet eine Besprechung mit den Spielern statt, in der die gegnerische Mannschaft noch einmal analysiert und die Spieltaktik durchgesprochen wird. Dann fängt das Spiel auch schon an. Nach dem Spiel folgt die Videoaufarbeitung. Ein Heimspiel beginnt für den Trainerstab und Spieler bereits morgens um zehn und endet ca. um achtzehn Uhr, wobei ein Auswärtsspiel schon um acht Uhr morgens beginnt und bis spät in die Nacht gehen kann.

Sie haben vor einigen Jahren das Fitnessstudio Muskelkater in Feldstetten gegründet, wie sind sie auf die Idee gekommen?
Meine Mutter ist während meiner Studienzeit auf die Idee gekommen ein Fitnessstudio zu gründen, da auf dem Land nicht viel los sei und man damit Geld verdienen könne. Gaststätten gibt es ja schließlich genug!

Wie schaffen sie es, den Trainerberuf und das Fitnessstudio unter einen Hut zu bekommen, ist es sehr stressig?
Als erstes bin ich sehr froh, dass ich zwei Jobs ausüben kann. Beide machen mir sehr viel Spaß.

Ich habe sehr gut ausgebildetes Personal, die genau Wissen was sie zu tun haben. In meinem Fitnessstudio bin ich nur noch für die Beratung zuständig und nur selten als Fitnesstrainer anwesend. Wenn es Probleme oder Fragen gibt, bin ich immer in Kontakt mir meinen Mitarbeitern.

Meine beiden Jobs sind sehr abwechslungsreich, aber auch mit sehr viel Arbeit verbunden, denn du musst immer mit ganzem Einsatz dabei sein. Zum Beispiel im Fitnessstudio, da muss man immer freundlich sein und „ein Lächeln im Gesicht haben“, auch wenn man mal einen schlechten Tag hat.
Im Verein habe ich eine junge Mannschaft, die sich noch entwickeln muss, dort liegen die Schwerpunkte meiner Arbeit ganz anders, um die jungen talentierten Spieler, als gute Einzel- und Mannschaftsspieler auszubilden.



Vielen Dank, dass sie sich trotz des Spinning- Marathon Zeit für uns genommen haben.

Bericht_Otmar_Roesch_2012_2