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Probleme können schwimmen
Polizei und ehemals Drogenabhängige zur Suchtpräventionswoche in der Realschule Neuffen



Für Herrn Wagner, Jugendsachbearbeiter der Polizei, stellt es kein Problem dar, die Schüler der Klassenstufe 7 der Realschule Neuffen an einem ganzen Vormittag für die verschiedenen Facetten der Sucht zu interessieren. In gleichermaßen interessanter wie ansprechender Art klärt er die Jugendlichen über Ursachen und Gefahren von Alkoholmissbrach auf. Dabei kann er seine Ausführungen durch zahlreiche Beispiele aus seinem Berufsleben veranschaulichen  und wirkt dadurch authentisch. Erschreckt schauen die Jugendlichen auf, wenn sie hören, dass der Körper keine Warnsignale mehr senden kann, wenn beim Koma-Saufen ein bestimmter Pegel überschritten ist. Erschrecken auch bei der Vorstellung, dass es 30 Jahre sein können, die man in finanziellen Regress genommen werden kann, wenn man etwas im „Suff“ zerstört hat.

Um Authentizität geht es auch an einem anderen Vormittag in den Klassen 7.
Im Esslinger Projekt „Future for all“ besuchen Michaela und Markus, zwei ehemals Drogenabhängige, die Klassen. Man könnte in der Klasse eine Stecknadel fallen hören, wenn die beiden in der ersten Stunde des Vormittags ihre Lebensgeschichte vorstellen: Elternhaus, Schule, Clique, ihre Entwicklung in die Sucht, Kriminalität, Therapieerfahrungen und ihr heutiges Leben.
In den nächsten drei Stunden setzen sich die Jugendlichen in Rollenspielen mit dem Thema Sucht auseinander. Hier lernen sie spielerisch, dass es immer wieder Situationen - ohne schützende Eltern, ohne beratende Lehrer - geben wird, in denen sie ganz auf sich gestellt, Entscheidungen treffen müssen, die entscheidend für den gesamten weiteren Lebensweg sein können. Hier lernen sie, dass verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten zu verschiedenen Ergebnissen führen und damit ganz andere Konsequenzen haben. Und sie lernen auch, dass es für so manche Entscheidung ganz schön viel Mut und ein gesundes Selbstbewusstsein braucht.
Im Spiel erweitern sie Ihr Verhaltensrepertoire. Hier geht es um Förderung von Lebenskompetenz.

Die hohe Zahl der anwesenden Neuffener Eltern bei einem informativen gemeinsamen Elternabend zeigten das große Interesse an diesem Thema. Die Eltern konnten ihre Fragen an Herrn Butsch, Leiter der „Wilden Bühne“, an zwei seiner Mitarbeiter und an Herrn Neupert, Vertreter der Polizei, stellen. Wieder einmal wurde klar, wie wichtig für unsere Jugend gute Vorbilder und gute Perspektiven sind.

Die beiden Vormittage und der Elternabend waren in eine Suchtpräventionswoche der Realschule Neuffen eingebettet. In dieser Woche lernten die Schüler, das Thema Sucht aus verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, auch bei der Kreissparkasse Esslingen Nürtingen, die das Projekt „Future for all“ finanziell unterstützt und dem Förderverein der Realschule Neuffen, der uns ebenfalls finanziell unterstützt hat.