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Exkursion ins Kohlekraftwerk Altbach


Exkursion Altbach

Am Donnerstag, dem 29. 06. 2017, machten wir, die Klasse 9b, uns auf den Weg nach Altbach. Dazu trafen wir uns um 7:40 Uhr am Bahnhof in Neuffen und gabelten in Frickenhausen und Nürtingen die restlichen Schüler auf. In Nürtingen stiegen wir in den Zug nach Plochingen um und von dort aus fuhren wir ohne Verluste nach Altbach. Von dem Bahnhof aus das Kraftwerk zu finden, war nicht weiter schwierig, einfach immer auf die unübersehbaren Türme zuhalten. Nur noch schnell das Gepäck ablegen und dann ging es los. Unsere Führung sollte von zwei Mitarbeitern übernommen werden. Doch bevor wir die Anlage besichtigen sollten, erklärten sie uns die Rolle von Kohlekraftwerken zu unserer Zeit. Dazu stellten sie uns zuerst die verschiedenen regenerativen Energieformen vor, die in Deutschland zur Stromgewinnung benutzt werden. Darunter Photovoltaik, durch die Kraft der Sonne, Windkraftanlagen durch Wind und Laufkraftwerke, durch die Bewegungsenergie des Wassers. Der Nachteil dieser Energieformen sei, dass sie nicht zu jeder Zeit verfügbar seien. Photovoltaik zum Beispiel, könne natürlich nur genutzt werden, wenn auch die Sonne scheine. An Tagen, an denen weder starker Wind weht oder die Sonne scheint, kommt das Kohlekraftwerk zum Einsatz und speist Strom in das Netz ein. Danach stellten sie uns die EnBW vor, Energie- Baden- Württemberg. Die Funktion, wie seine Aufgaben und wo die verschiedenen Kraftwerke der EnBW in Baden-Württemberg liegen. Darunter auch drei Kernkraftwerke, die im Jahr 2022 abgeschaltet werden sollen. Anhand eines Modells erklärte sie uns den Aufbau des Kraftwerks und mit einem zweiten Modell, wie der Kessel, in dem die zerkleinerte Kohle verbrannt wird, funktioniert, doch dazu später noch mehr. Nach dieser Station kamen wir in einen Saal, in dem sich jeder mit einem Getränk versorgen durfte und wir einem Vortrag über die Funktionsweise des Kraftwerkes zuhören durften. Nach dem Vortrag begann dann die Führung durch die Anlage. Hierfür wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, die eine ging mit Herrn Seil, die andere mit Herrn Weber. Bevor wir aufbrachen, wurden wir mit jeweils einem Helm und einer Ohrmuschel ausgestattet, über die wir den Mann/ die Frau, die die Führung leiten sollten, auch bei Lärm verstehen sollten. (Schade nur, dass weder Helm, noch Ohrmuscheln irgendjemandem gepasst haben.)

Nach dem Verlassen des Infocenters gingen wir ein paar Meter, an der Maschinenhalle und dem Kesselhaus entlang bis zu einem gräulichen Haufen von Schlacke, den reinen Mineralien der Steinkohle die im Kesselhaus nebenan verbrannt wird. Von dort gingen wir weiter zum Hybridkühlturm, welcher aus zwei Ebenen mit großen Ventilatoren, der sogenannten Nass- und Trockenkühlung, besteht. Beim Umgehen der unteren Ebene sah man die großen Ventilatoren und das Kühlwasser. Man merkte auch, dass hier etwas gekühlt wird. Nach der Abkühlung gingen wir zur Verladestation der anderen Abfallstoffe der Verbrennung, Flugasche und Gips. Vorbei an Schiffs- und Wagonentladung gingen wir zu einem hohen Schornstein und staunten sehr über die optische Illusion, die sich uns hier darbot. Im Gebäudeteil der Rauchgasentschwefelung konnten wir zwar nicht sehr viel sehen aber riechen konnten wir den Schwefel mit dem die Maschinen hier arbeiten. Raus aus dem Gebäude und ab in das Kesselhaus, wo wir zuerst die Kohle bestaunen durften und dann zum Luftholen einen Abstecher auf das Dach des Kraftwerks machten. Man konnte von dort sehr weit sehen. Vom Hohen Neuffen bis nach Esslingen und natürlich auch ein Teil vom Neckartal. Vom Dach konnte man auch das ganze Areal gut übersehen, man sah den Güterzug, von dem gerade die geladene Kohle abgeladen wurde, den Neckar, die riesigen Kohlelager zwischen HKW1 und HKW2. Nach dieser Verschnaufpause ging es in den Bereich über dem Hauptkessel, eine kleine Sauna, wenn man es genau nimmt. Beim Hinuntersteigen vom Kessel, konnten wir noch einen Blick auf die Brenner erhaschen, von denen 12 den Kessel entzünden und dabei ca. 100 Tonnen Kohle pro Stunde verbrennen. Weiter im Maschinenhaus konnten wir leider nur das Gehäuse der Dampfturbinen bewundern. Als nächstes besuchten wir die Schaltanlagen bzw. die Verantwortlichen des Kraftwerks. Vorbei an den Computern der Verantwortlichen gingen wir zum Trafohof, dort wird in das 380 Kilovolt-Hochspannungsstromnetz Stuttgart-Plochingen eingespeist. Auf den letzten 100 Metern bis zum Infocenter zurück sahen wir uns noch eine alte Dampfturbine an, die über 20 Jahre als Turbine tätig war und nun als Anschauungsmodel dient an.
 
Monja Erbe, Paul Stöbe