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Generation Online - Internet aber sicher!


Medien im Alltag nehmen eine immer wichtigere Stellung im Leben von Heranwachsenden ein, da man schon von Kindesbeinen an bewusst oder unbewusst durch diese beeinflusst wird. Unumstritten ist, dass vor allem das Internet in Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnehmen wird und aus der Berufswelt und dem Alltag schon heute nicht mehr wegzudenken ist. Kinder und Jugendliche, die im heutigen Zeitalter aufwachsen, werden nach dem E-Learning-Experten Marc Prensky auch „digital natives“ genannt, die sich eine Welt ohne Internet und Co wohl kaum vorstellen können. Massenmedien in der Schülerwelt haben vor allem den Nutzen der sozialen Vernetzung und der Unterhaltung. Durch die Allgegenwärtigkeit des Internets bringen Schüler zwar ein gewisses Maß an Vorerfahrungen mit, dennoch sollten sich Kinder und Jugendliche bewusst werden, dass die Nutzung von Medien ihnen sowohl Vorteile verschafft als auch Gefahren birgt. Denn obwohl Schüler in einer von Medien geprägten Welt aufwachsen, hinterfragen sie ihre Mediennutzung selten kritisch.
 
Aus diesem Grund lud die Realschule Neuffen am 15. und 16. Oktober bereits zum fünften Mal die Firma mecodia ein, um durch Schülerworkshops in den Klassenstufen 5 und 6 Aktuelles zum Thema „Internet – aber sicher“ näherzubringen. Die Fünftklässler wurden dieses Jahr mit dem Schwerpunkt „Virtuell und doch real – mein digitales Ich“ vertraut gemacht. Online-Communities, Messenger, richtige Selbstdarstellung, Schutz der Privatsphäre sowie Datenschutz und Medienethik wurden hier thematisiert. Die sechste Klassenstufe hingegen wurde durch Herrn Markus Merkle mit einem spannenden Beitrag allen voran über das Thema „Cybermobbing – Du ist nicht allein“ informiert und angehalten durch abwechslungsreiche Aufgaben aktiv mehr über die Hintergründe von Mobbing im Internet zu erfahren. „Mobbing fängt auf dem Schulweg an und taucht dann im Internet wieder auf – das Internet vergisst nie“, so Merkle.
„Mobben ist gemein und man sollte immer einschreiten und den Opfern helfen“, war die Meinung eines Schülers der Klasse 6c dazu. Die Klasse nickte befürwortend und man merkte, dass die Thematik eine Spannende für sie war. Durch anschauliche Videoausschnitte konnten sich die Schüler nicht nur in die Mobbingopfer hineinversetzen, sondern bekamen durch aktive Mitarbeit auch Anhaltspunkte, wie diesen geholfen werden kann und mit welchen Konsequenzen die Täter zu rechnen haben.
 
Die Medienkompetenz junger Lerner ist unterschiedlich stark entwickelt und sollte durch Schule erweitert und vertieft werden. So werden über soziale Netzwerke wie facebook, instagram und snapchat andauernd Bilder und Kurzvideos hochgeladen und geteilt. Doch wie sieht es mit Urheberrecht oder dem Recht am eigenen Bild aus? Die Begriffe waren den Schülern zwar nicht gänzlich fremd, doch genau erklären konnte sie auf Anhieb niemand. „Theoretisch ist ein Hintergrundbild auf facebook, das aus einer Suchmaschine kopiert und eingefügt wird, widerrechtlich und nicht erlaubt“, klärte Merkle auf, „und wenn ihr euren Lieblingsfußballspieler auf der Straße trefft und Selfies mit ihm macht, sollte man immer fragen, ob man das auf seinem eigenen Profil veröffentlichen darf. Der Fotografierte hat nämlich das Recht am eigenen Bild!“ Der erstaunte Ausdruck auf den Gesichtern der Schüler verriet, dass dies vielen so nicht bewusst war.
 
Als Zielgruppe von „Internet aber sicher“ gelten aber nicht nur Schüler. Herr Offterdinger als Vertreter der Kreissparkasse, deren Bildungsstiftung das gesamte Projekt finanziert, und Referent Markus Merkle von mecodia begrüßten am Abend des 15. Oktobers zudem interessierte Eltern zu einem spannenden Vortrag. Thematisiert wurde unter anderem die aktuelle JIM-Studie, welche zum Beispiel aussagt, wie oft und exzessiv Kinder und Jugendliche ihr Smartphone nutzen. Interessant war es auch zu erfahren, welche Stars auf Youtube und Co. bedeutend für die Altersgruppe unserer Schüler sind, wie stark diese die Schüler von heute beeinflussen und auf was Eltern dabei achten sollten. Sie bekamen die Möglichkeit einiges über die Chancen und Gefahren von Smartphones samt den sozialen Netzwerken zu erfahren, um somit auf dem aktuellen Stand ihrer Kinder zu sein und sie auch besser in der Welt des Internets schützen zu können.
 
Die Sensibilisierung des Themas ermöglichte Schülern, aber auch den Eltern, eine kritische Sicht auf etwas, das für sie selbstverständlich erscheint und regte dazu an, ihr Alltagswissen über Medien von unterschiedlichen Gesichtspunkten zu beleuchten und zu hinterfragen sowie dadurch die eigene Medienkompetenz zu stärken. Durch die Informationsveranstaltungen wurde an diesen Tagen sicherlich dazu beigetragen.
 
Süzen