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Nairobi Hope Theatre begeistert erneut an der Realschule Neuffen


Bereits zum zweiten Mal machte das Nairobi Hope Theater Station an der Realschule Neuffen um mit ihrem Gesang und Tanz Schülern der 9. Klassen politisch und ethisch die Augen zu öffnen. Aufmerksam machen sollte die Vorführung auf etwas, dass vor allem wir Menschen aus den Industrieländern für selbstverständlich nehmen, welches in der Wirklichkeit dennoch nicht für jedermann gleich zugänglich ist: Wasser.

Wasser ist Leben und die sicherlich kostbarste Ressource, die uns Mutter Erde zu bieten hat. Nichtsdestotrotz wird dieses elementare Gut des Lebens nicht bedächtig genug eingesetzt. Aus diesem Anlass vermitteln die Künstler aus Nairobi mit ihren künstlerischen Darbietungen eindrucksvoll, dass das lebensnotwendige Element nicht nur ungerecht auf der Erde verteilt ist, sondern auch unüberlegt verbraucht und achtlos verschmutzt wird. So sind es globale Themen wie dieses, die das Publikum in ganz Europa Jahr für Jahr durch die afrikanische Theatergruppe zum Denken, ja vielleicht sogar zum Umdenken bringen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom österreichischem Theatermacher Stephan Bruckmeier und einigen Jugendlichen aus Slumregionen in Nairobi. Unter Bruckmeiers Leitung werden auch die Stücke entwickelt, die von globaler Wichtigkeit sind. Eines davon ist der Fairer Handel und der diesjährige Schwerpunkt „Wasser“.

Mit anschaulichen Informationen zum Thema, musikalischen und tänzerischen Darbietungen und interaktiven Szenen gelang es ihnen, auch die 9. Klässler der Realschule Neuffen zu fesseln und für die Problematik des Themas zu sensibilisieren, nämlich achtsam mit der Ressource Wasser umzugehen.

Im Englischunterricht wurden die Schüler bereits im Vorfeld auf das Thema „Wasser“ eingestimmt. So konnten sie sich im Voraus Gedanken machen, was sie die Schauspieler in einer Diskussionsrunde nach der Show fragen möchten. Der interkulturelle Austausch beschränkte sich dabei nicht nur auf das Thema des Schauspiels, sondern auch um alltägliche Fragen wie typische Tagesabläufe, Hobbies, Lieblingsessen und Lieblingsfilme. Es stellte sich heraus, dass sich die Freizeitbeschäftigungen kaum unterscheiden: es sind auch in Afrika Fußball spielen, „chillen“, essen und Filme anschauen. Das am häufigsten genannte Lieblingsessen der Afrikaner ist Ugali, ein Getreidebrei aus Maismehl. Bei uns mögen sie Lasagne, Maultaschen und Spätzle. Da sie alle privat untergebracht sind, wurden sie offensichtlich schon mit unseren kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. Die MuM-Gruppe der achten Klasse bereitete für die Gäste Chili con carne zum Essen zu. Vorsichtshalber hatten sie auch eine vegetarische Variante gekocht. Aber dies war unnötig, „da wir zu Hause ganz selten Fleisch essen und dies meist nur bei hohen Festen wie Weihnachten“, äußerten die Künstler übereinstimmend.

Das Zusammentreffen der Mitglieder des Hope Theaters mit den Schülerinnen der neunten Klasse stellte sicherlich auf beiden Seiten eine kulturelle Bereicherung dar. Die Realschule Neuffen hofft auf ein baldiges Wiedersehen im nächsten Jahr, gespannt auf neue Blickwinkel und Erfahrungen und neuer globaler Problemstellungen, die durch Reflexion und Austausch zum gegenseitigen Lernzuwachs beitragen können.

Sz