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9c besucht KZ Oberer Kuhberg


Als symmetrisches Fort angelegt, wurde das KZ Oberer Kuhberg bei Ulm bereits 1848 erbaut und war eigentlich zur Verteidigung gegen Napoleon geplant. Der traf allerdings niemals dort ein.

Lange Jahre leerstehend wurde das Fort bereits im Oktober/November 1933, also nur knapp acht Monate nach der Machtergreifung Hitlers, zum Schutzhaft- bzw. Konzentrationslager umfunktioniert, um seine politischen Gegner mundtot zu machen. Als eines der ersten Konzentrationslager überhaupt - nach dem KZ Heuberg das zweite in Baden-Württemberg - wurden im Namen von Lagerkommandant Karl Buck darin hauptsächlich Kommunisten und Sozialdemokraten unter menschenunwürdigen Verhältnissen eingesperrt, gefoltert und misshandelt. Bis 1935 wurden so gut 600 Menschen inhaftiert, von denen allerdings keiner zu Tode kam. Meist wurden die Gefangen kurz davor entlassen oder in andere Lager überstellt, beispielsweise das KZ Dachau. Prominentester Häftling dürfte wohl der SPD-Reichstagsabgeordnete Kurt Schumacher gewesen sein, der 1949 nur denkbar knapp Konrad Adenauer in der Wahl zum ersten Bundeskanzler unterlag. 
1935 wurde das KZ aus Gründen der allgemeinen Zentralisierung des KZ-Systems aufgelöst.

Die Schülerinnen und Schüler der 9c bekamen in der kurzweiligen Führung nicht nur geschichtliche Fakten geschildert, sondern durften sich selbst ein Bild von dem Reduitgebäude, in dem die Wärter untergebracht waren, den beklemmenden Kasematten (Wallgewölben) und den dunklen und modrigen Haftzellen machen. Es war ein insgesamt schockierendes Erlebnis, welches einen eindrucksvollen Einblick in das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte gewährte.