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Zweiter "Global Day" an der Realschule Neuffen


Am 26.06.2014 fand zum zweiten Mal an der Realschule Neuffen der Global Day getaufte Projekttag statt, an dem Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen Themenbereichen "global lernten".

Flucht und Asyl

27 verschiedene Workshops, die teilweise von Lehrerinnen und Lehrer der RSN, externen Referenten, aber auch mit Hilfe von Schülerinnen und Schülern gestaltet wurden, gab es zur Auswahl. Von B wie "Brasilien, Jetzt spielen wir" über F wie "Fairer Handel", M wie „Mülltaucher – was unsere Gesellschaft alles wegwirft“ oder S wie "Schulwege und Schulwelt in anderen Ländern" zu Y wie "Yoga" war für jeden etwas dabei. Das Schulgebäude mit Pausenhof, die Sporthalle und sogar das katholische Gemeindehaus waren so von buntem Treiben erfüllt.

Rasende Reporter

Wie im letzten Jahr wurden die "Rasenden Reporter" - dieses Mal bestehend aus Robin Diez, Moritz Rothweiler, Fabian Lepple (14 Jahre), Simge Sezer, Alexandra Walter und Sara Sayan (15 Jahre) - die Kurz-Interviews mit einigen Teilnehmen führten und emsig Bilder der einzelnen Workshops knipsten, von Manuel Mauch betreut.

Interview mit Marc Walter (Nicht ohne mein Handy)

Nicht ohne mein Handy betitelte Fabian Weber seinen Workshop, bei dem Marc Walter (12) und Patrick Gleu (12) interviewt wurden.
Rasende Reporter: Wieso hast du diesem Workshop gewählt?
Marc: Weil mich dieses Thema interessiert und ich Nach- und Vorteile des Handys erfahren wollte.
RR: Welche Themen beinhaltet der Workshop?
Patrick: Wir besprechen, aus was ein Handy so besteht.
RR: Was habt ihr nicht erwartet?
Marc: Herr Weber bat uns zu schätzen, wie viel unsere Handys so kosten würden. Obwohl wir eigentlich noch sehr jung sind, kamen da ziemlich große Zahlen. Das war schon etwas überraschend.

Interview mit Moritz Schimanko (Brasilien - Jetzt spielen wir)

Passend zur aktuell in Brasilien stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft bot Thomas Wagner den Workshop Brasilien - Jetzt spielen wir an. Interviewt wurden hier Louis Kronewitter (13) und Moritz Schimanko (13).
RR: Wieso habt ihr diesen Workshop gewählt?
Moritz: Weil ich gerne Fußball spiele.
Louis: Weil mich Fußball interessiert.
RR: Was gefällt euch hier?
Beide: Es ist ein aktuelles Thema, da in Brasilien ja gerade die WM stattfindet.
RR: Was hat der Workshop mit globalem Lernen zu tun?
Louis: Es geht hier auch um die armen und reichen Viertel in Brasilien, wie die Menschen dort Leben und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben.

Luisa Schwer (14), Timo Kirchner (15), Lukas Waldner (14) und Katja Schwarzbeck (15) entschieden sich für Yoga bei Anita Hermann:
RR: Warum habt ihr diesen Workshop ausgewählt?
Luisa: Ich habe mich für Yoga entschieden, weil ich noch nie Yoga gemacht habe.
Timo: Um zu lernen, wie ich etwas vom Alltag entspannen kann.
Lukas: Damit ich meine Sorgen wegwerfen kann.
RR: Was gefällt euch an diesem Workshop?
Katja: Die Freude an der Bewegung.
Luisa: Die Abwechslung vom Schulalltag tut gut.
Lukas: Die Bewegungen zu erlernen, mit denen ich etwas entspannen kann.
RR: Inwiefern betrifft dieser Workshop globales Lernen?
Alle: Man kann damit eine neue Kultur kennenlernen!

Interview mit Darius Dropulic (Trommeln)

Zum Trommeln lud Herr Nedoma knapp 20 Schülerinnen und Schüler. Darius Dropolic (14) stand hier Rede und Antwort.
RR: Warum hast du den Workshop gewählt?
Darius: Ich spiele selbst Schlagzeug und habe viel Spaß daran, zudem ist es das einzige, was ich kann. (lacht)
RR: Was gefällt dir an dem Workshop?
Darius: Das man gemeinsam mit vielen anderen Musik machen kann. 
RR: Welche Verbindung gibt es zwischen diesem Workshop und Globalem Lernen?
Darius: Musik gibt es natürlich überall auf der Welt, aber hier konzentrieren wir uns auch ein bisschen auf ausländische Musik.

Emanuel Lang (16) besuchte den Workshop Flucht und Asyl bei Volker Merz.
RR: Was gefällt dir an dem Workshop?
Emanuel: Ich finde es gut, dass jemand eingeladen wurde, der das am eigenen Leib erfahren hat und uns davon aus erster Hand berichten kann.
RR: Was nimmst du aus dem Workshop mit?
Emanuel: Ich habe Einblicke darüber bekommen, was Asyl überhaupt bedeutet und wie das weltweit funktioniert.
RR: Hat dich etwas überrascht?
Emanuel: Ja. Ich war total geschockt, wie viel Leid es auf der Welt gibt und wie verharmlost es hier wird.

Interview mit Martina Rebmann (Höhlenmalerei)

Künstlerisch gestalterisch ging es in Alexandra Bangerts Höhlenmalerei: Malen mit selbstgemachter Farbe zu. Martina Rebmann (12) war eine von 14 Teilnehmerinnen.
RR: Mit welchen Erwartungen kamst du hier her?
Martina: Ich dachte, wir würden etwas malen wie beispielsweise Höhlenmenschen. Aber das, was wir gerade machen, finde ich viel besser.
RR: Was macht ihr denn? 
Martina: Wir Gipsen beispielsweise. Das macht mir am meisten Spaß, weil man handwerklich etwas macht und ich es lustig finde.

Dass an solch einem Projekttag aber auch nicht immer alles nach Plan laufen kann, musste Werner Wolfer in seinem Workshop Solarkocher erfahren. Eigentlich wäre ein externer Referent geladen gewesen, dieser erschien jedoch nicht und konnte auch nicht erreicht werden. „Klar ist das etwas ärgerlich, aber in erster Linie hoffe ich, dass ihm kein Unfall passiert ist. Jetzt musste ich halt kurzfristig umdisponieren“, gab Werner Wolfer dennoch gelassen wieder. So wurden eben keine Solarkocher und –backöfen gebaut, die man beim Grillen ausprobieren konnte. Stattdessen ging es nun beispielsweise um Globale Erwärmung, Treibhauseffekt, Solarkraftwerke und Brennholzbeschaffung in Entwicklungsländern. Ein besonderes Highlight bot er dennoch auf: Mit einem Parabolspiegel wurde Wasser überraschend schnell und eindrucksvoll erhitzt. „Mit etwas Glück kann man so Wasser nur mit der Wärme der Sonne sogar zum Kochen bringen!“

Interview mit Rektor Hoffmann (Schritte gegen Tritte)

Realschulrektor Werner Hoffmann leitete ebenfalls einen Workshop. Bei Schritte gegen Tritte geht es um reiche und arme Länder. Ich finde es sehr interessant, diesen Gegensatz sehen zu können“, führt er aus. Insgesamt sieht er im Global Day vor allem „eine tolle Möglichkeit, Abwechslung in den Schulalltag zu bringen.“ Besonders hebt er auch die Tatsache hervor, dass klassenübergreifend gearbeitet werde und so Schüler aus verschiedenen Klassenstufen zusammen kooperieren können. Zum Schluss fügte er noch ein Dankeschön an die Peter Fischer und Ulrike Grimm sowie die ganze SMV an.

Die beiden Hauptinitiatoren Ulrike Grimm und Peter Fischer beurteilten abschließend auch den zweiten Global Day als vollen Erfolg. "Die Auflösung der Klassenverbände funktioniert hier sehr gut und sorgt für eine entspannte Atmosphäre in der Schule und bei allen Schülerinnen und Schülern," strahlte Ulrike Grimm. "Es ist viel ruhiger im Schulgebäude als sonst. Ich finde diesen Tag einfach toll, vor allem wenn man auch noch bedenkt, dass hier viele Schülerinnen und Schüler direkt mitgestalten. Was zum Beispiel Marie David oder Bernadette Pfänder hier leisten, ist sensationell", ergänzte Peter Fischer. Die beiden Zehntklässlerinnen unterstützen Jan Lamparter beim Upcycling und brachten sich mit tollen Ideen zur Gestaltung von beispielsweise Geldbörsen oder T-Shirts ein.

So ist allen Beteiligten klar, dies war sicher nicht der letzte Global Day und eine Wiederholung im nächsten Jahr gilt als sicher.